Für Hildebrand, Lexer und Weigand waren die Brüder Grimm die anerkannten Autoritäten in ihrem Fach, denen sie mit großem Respekt und mitunter auch Pietät gegenübertraten. Auch wurde der berufliche Werdegang aller drei von den Brüdern Grimm wesentlich beeinflusst. Die Lexikographie des Deutschen, speziell das „Deutsche Wörterbuch“, ist der hauptsächliche gemeinsame Nenner, der die drei Korrespondenten miteinander verbindet. Entsprechend den inhaltlichen Schwerpunkten der drei Briefwechsel liegt der Schwerpunkt der Sachkommentare auf Sprachlichem und Sprachwissenschaftlichem, insbesondere Lexikographischem.
Die Briefe der Brüder Grimm an Rudolf Hildebrand konnten in dem Band nur anhand älterer Drucke ediert werden, da die Originale verschollen waren. Erst nach Fertigstellung des Bandes wurden sie in Familienbesitz aufgefunden.
Rudolf Hildebrand war während der Ausarbeitung der ersten Bände des Wörterbuchs als Korrektor für das Werk tätig. Als sich abzeichnete, dass die Brüder Grimm es nicht selbst beenden konnten, wurde er vom Verleger Salomon Hirzel zunächst mit der Ausarbeitung der Artikel zu Wörtern beauftragt, die mit dem Buchstaben K beginnen.
Von Rudolf Hildebrand ist aus Privatbesitz inzwischen auch ein Tagebuch aufgetaucht, das ausführlich seine Biographie während der ersten Jahre der Arbeit am Wörterbuch behandelt.
Den weitaus größten Teil des Bandes nimmt der Briefwechsel der Brüder Grimm mit dem Gießender Germanisten Karl Weigand ein, den sie am engsten in ihre lexikographische Arbeitsgemeinschaft einbezogen. Der Briefwechsel mit ihm schließt außer der Lexikographie viele andere wissenschaftliche und biographische Themen ein. So lieferte Weigand ausführliche Beiträge zu Jacob Grimms Sammlungen über Mythologie und Rechtsgeschichte.
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